Tag 4

Am nächsten Morgen ist Flohmarkt in Horneburg, genau vor meiner Haustür. So gehe ich etwas stöbern, Frühstück gibt es erst um 8 Uhr. Ferngesteuerte Wikingerboote, Bilder direkt vom Maler mit sehr schönen Küstenmotiven und allerlei Zeugs. Nach dem Frühstück verabschiede ich mich vom Wirt, und wie bestellt (oder auch nicht), fängt es an zu regnen – Mistwetter, dabei meinte der Wetterbericht es wird schöner. Na ja, als Motorradfahrer hat man es ja so gewollt! Da kommt auch schon mein Chauffeur standesgemäß mit einem Morris um mich abzuholen – geiles Teil: Rechtslenker, Holzrahmen (von außen zu sehen), Tacho mittig mit integrierter Tankanzeige und ein wundervoll aufgeräumter Motorraum. Luftfilter, Vergaser, 4 Zylinder, Krümmer, fertig. Lack und Holz sind in einem wirklich schönen Zustand.

Jürgen gibt mir noch seine Regenhose mit, falls es wieder losgeht mit dem Regen und kaum hört es auf, starte ich in Richtung Heimat. Im Gepäck die guten Wünsche und die Erinnerung an ein lustiges Wochenende. Die Sehnsucht nach meinen Lieben zu Hause treibt mich über die Bundesstraße zuerst nach Süden, um den Wolken an der Küste zu entkommen und dann geradewegs nach Osten immer zwischen den Wolken durch, die teilweise noch recht tief fliegen. Apropos, Irgendwie mutiert meine Triumph zum Tiefflieger und fährt teilweise 95 Sachen, und das mit einem so sauberen Sound, dass ich glaube den Vergaser richtig einatmen zu hören. So komme ich mit nur einer Keks-Pause und 2 Tank-stops nach Berlin. Zeit: 8 Std. für 500 km, davon allerdings wieder 1 Std. durch quer Berlin. Die Kupplung hat durchgehalten und ist meine nächste Aufgabe.

Kilometer gesamt: 1100 km,
Benzin: 36,7 Liter plus ca. 1,5 Liter 2-Taktöl,
Verbrauch: 3,34 l/100 km,
Lieblingsgeschwindigkeit:  des Motors – 80 km/h (geht immer, außer bei starkem Gegenwind)

Fazit: Tolles gemütliches, fast familiäres Treffen rund um alte Motoren mit guter Versorgung und vor allem Regenschutzmöglichkeiten auf dem Gelände.

Es gibt viele verschiedene Anfahrtsmöglichkeiten: von der Autobahn bis zur verträumten Dorfstraße ist alles befahrbar und unterwegs gibt es überall freie Zimmer.

Nur Zeit muss man sich selber mitbringen.
Bis zur nächsten Langstreckenfahrt,

Euer Steffen