Ich stehe ganz oben an Deck als die Küste näher kommt, die ersten Schären zu sehen sind, ein großer weißer Leuchtturm. Auf den Schären kann man jetzt die Sommerhäuser erkennen, einstöckige Holzhütten in allen Farben, ganz romantisch direkt am Wasser, darunter ein Steg, ein Boot, Dutzende kleiner Paradiese für ein paar warme Wochen am Meer. Kristiansand, die Stadt wirkt so klein, obwohl sie die fünftgrößte Norwegens ist. Die Fähre legt an, und das Erste was ich mit festem Boden unter den Reifen von Norwegen sehe, ist: Nichts. Das ist ein einmaliges Gefühl, in einem fremden Hafengelände herumzufahren, an der Spitze einer Kolonne, und vor lauter Sonnenuntergang nicht zu sehen, wo man hinfahren muss! Das Land ist ein Traum – Boote, Fjorde, Häuschen – vor allem die Häuschen. Es gibt sie in allen Farben, Ochsenblutrot und Butterblumengelb, Fjordblau und Krabbenrosa, alle blitzsauber und gepflegt. Geschafft! Ich bin in Norwegen. Restlos überwältigt von der Schönheit oder vom fremden und ungewohnten. Weiter geht es Richtung Stavanger auf der E39. Bei Mandal beschließe ich meine erste Übernachtung einzulegen. Für 700 Nkr eine Hytter. Eine urgemütliche Blockhütte 4 Personen mit Dusche, WC, Kochnische, Mikrowelle, Fernsehen und unbeschreiblichem Panorama. Am nächsten morgen nach ausgiebigem Frühstück geht es weiter die E39 bis Vigeland,

 

       um von dort auf die 460 zum Südlichstem Punkt      Norwegen ein Abstecher nach Lindesnes zu unternehmen. Ein kleiner Fußmarsch, und es eröffnete sich mir außer dem Ausblick über eine karge Felslandschaft auch noch der Blick auf Historische Bauwerke wie Leuchtfeuer, Wehranlagen und ebenso dem Leuchtturm.

 

Zurück auf der E39 bis Flekkefjord geht es auf der Küstenstraße 44 weiter bis Egersund. Ein Route ideal für Biker. Sie führte durch zerklüftete Granitfelsen, Serpentinen/Haarnadelkurven, und Seen, bei denen man bis auf den Grund sehen kann.Im hellen noch das Nachtlager aufgestellt, durch einen Wasserfall geklettert, und geduscht. Nächsten Vormittags über Ogna,und Vigre weiter bis nach Sandnes hinein.

Nach einer kurzen Ortsbesichtigung verlasse ich die Küstenstraße auf die Nebenstraße 13, um auf einem bestimmten Campingplatz bei Jorpeland mein nächstes Lager aufzuschlagen. Es ist eine sehr enge Straße, aber in einer wunderschönen Landschaft mit kleinen Krüppelkiefern, Birken, Moose, Flechten, Heidekraut und glas-klare Seen, die in einem felsigen Landschaftsbild zusammengestellt sind. Von Lauvrik zu Oanes meine erste Inlandfähre 39 Nkr, und Motorräder werden vorrangig abgefertigt. Nach erreichen des ausgewählten Campingplatzes am Idsefjord, und Aufbau des Zeltes, verbrachte ich den Rest des Tages mit Schwimmen, Boot fahren, und Angeln. Letzteres beides durch Mitbenutzung des Campingplatzinventar.