Vor dem Angesicht….

Wer rast so spät durch Nacht und Wind?
Der Biker mit der Bikerin.
Er hält den Lenker fest in der Hand,
er fasst ihn sicher, er fährt rasant.

Die Sozia, was birgt sie so bang ihr Gesicht?
Vertraut sie denn ihrem Fahrer nicht?
Und seinem Bike mit Chrom und Glanz?
Im Nebelstreif das Herbstlaub tanzt.

„Hey schwarzer Biker komm zu mir,
endlose Straßen biete ich dir.
Manch schwarze Kreuze säumen den Rand
Manch Leben hier schon ein Ende fand“

„Mein Lieber, mein Lieber, ja hörest du nicht
was leise der Teufel uns beiden verspricht ?“
„Fahr schneller, noch schneller, ich erlöse die Not.
Zieh rein in die Kurve, dort wartet der Tod …

Willst harter Biker du wirklich frei sein?
Ein Platz in der Hölle, der ist jetzt schon dein.
Meine Straßen die brennen und heizen dir ein.
Und Feuer im Tank, so soll es doch sein.“

„Mein Lieber, mein Lieber, was treibt dich nur an?
Willst du uns verderben, was hab ich getan?“
„Mein Mädchen, mein Mädchen, ich weiß es gewiss,
dass das, was ich jetzt tu, das richtige ist.

Ich liebe dich, auf ewig mit dir
ist das was ich will, so nah ist das Ziel.“
„Mein Lieber, mein Lieber jetzt sieh es doch ein,
es ist so schön, am Leben zu sein.“

Der Biker, er zögert in letzter Sekunde.
Vollgas oder nicht, zu so früher Stunde.

Er erreicht die Kirche im Morgengrauen ….
– Der Biker-Pfarrer kann sie beide jetzt trauen.

Euer Martin